Wenn am kommenden Sonntag um 16 Uhr für Volleyball-Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II das Match gegen die America Unlimited Volleys Aligse auf dem Programm steht, ist es für jedes der beiden Teams ein besonderes Spiel. Die beiden Orte sind nur etwa 30 Autominuten voneinander entfernt, die sportliche Rivalität ist enorm, aber auch die personelle Verbundenheit von verschiedenen Spielern und die Aktivitäten auf dem Transfermarkt vor der Saison machen die Begegnung zu einer außergewöhnlichen. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Aligse zuletzt mit dem 3:0-Sieg gegen die Münster Volleys an den Giesenern, die jüngst 1:3 beim FC Schüttorf 09 verloren, in der Tabelle aufgrund des besseren Satzverhältnisses vorbeigezogen ist, verleiht der Partie zusätzlich sportlichen Reiz. Für die Gäste ist es das zweite Match binnen 24 Stunden, denn bereits tags zuvor ist der Aufsteiger bei den VC Juniors Frankfurt zu Gast.
„Es steht außer Frage, dass dieses Spiel für meine Mannschaft und mich etwas Besonderes ist. Die Spieler kennen sich bestens untereinander, viele sind sogar eng miteinander befreundet und machen auch oft etwas zusammen“, fiebert TSV Giesens Coach Martin Richter dem mit Spannung erwarteten Vergleich entgegen und hat gleich anerkennende Worte für den Gegner parat. „Aligse spielt bislang eine außergewöhnlich gute Saison. Als Aufsteiger sind sie sensationell unterwegs und erinnern mich ein wenig an unser Team in der vergangenen Spielzeit, als wir als Neuling ähnlich unbekümmert die Gegner das Fürchten gelehrt haben.“
Allerdings lässt der Coach auch keinen Zweifel daran, dass am Sonntag für die Zeit des Spiels die Freundschaften ausgeblendet und die sportlichen Rivalitäten in den Vordergrund treten sollen.
Pikant ist in diesem Zusammenhang, dass in Damir Cebotar und Jannik Schiller zwei Spieler aus Giesen zu Saisonbeginn zum Team aus Aligse gewechselt waren und nun beim Aufsteiger für Furore sorgen. Allerdings sieht Richter die Aligser auch über die beiden bekannten Protagonisten hinaus stark aufgestellt. „Aligse hat ein ausgeglichenes Team, dass in Abwehr und Angriff gut besetzt ist und nur schwer zu knacken sein wird. Für uns wird es darauf ankommen, so schnell wie möglich zu unserem Spiel zu finden und uns nicht zu viele Eigenfehler zu erlauben. Andernfalls wird es schwer“, weiß Richter um die Stärken des Gegners und erwartet ein Duell auf Augenhöhe.
In diesem Duell kann der Coach höchstwahrscheinlich wieder seine beste Formation ins Rennen schicken. „Die am vergangenen Wochenende in Schüttorf kurzfristig erkrankten Spieler Marius Appel und Torben Kunze stehen wieder zur Verfügung, und auch Marcel Fode hat sich nach längerer Erkrankung fit gemeldet“, freut sich Richter und ergänzt: „Zudem ist Julian Hoyer, den ich in Schüttorf nur in der Abwehr eingesetzt habe, weil er gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, wieder voll belastbar.“ Allesamt gute Nachrichten für die Giesener, die auf ein packendes Match in der wahrscheinlich voll besetzten Schacht-Arena hoffen lassen. „Ich gehe davon aus, dass wir vor vollem Haus spielen werden, da auch Aligse viele Fans hat und die es sich nicht nehmen lassen werden, das Derby in der 2.Liga zu verfolgen“, sagt Richter, der hofft, mit einem Erfolg die sportliche Hierarchie aus der Sicht seines Teams wieder gerade zu rücken.
(Thomas Kühlmann/cb/hm)
Bild: Stephan Dürdoth