Ausbaufähiger Saisonstart für Volleyball-Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II: Statt eines Sieges setzte es gegen Aufsteiger SV Lindow-Gransee für den Tabellenzweiten der vergangenen Saison eine 1:3 (22:25, 25:15, 21:25, 18:25) - Niederlage – und das vor den erwartungsfrohen Fans in eigener Halle. Der Sportliche Leiter Andreas Klimm hatte im Vorfeld von zwei schweren Spielen zum Auftakt gegen Lindow-Gransee und bei TuB Bocholt sowie danach zwei superschweren Partien gegen den TuS Mondorf und beim TuS Schüttorf gesprochen – jetzt erwies sich gleich die erste Begegnung gegen das Team des ehemaligen Nationalspielers Björn Andrae bereits als zu schwer. Immerhin durfte sich Phil Hotho bei den Hausherren noch über die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Begegnung (MVP) freuen.
„Wir haben zu viele Eigenfehler gemacht und uns daher um ein besseres Ergebnis gebracht“, sagte ein nicht zufriedener TSV-Trainer Martin Richter. Er selbst hatte allerdings in der Saisonvorschau eingestanden, mit der Vorbereitung des neuen Teams nach dem großen Umbruch mit dem Verlust von sechs Stammkräften noch etwas hinterherzuhinken. Das haben die Gäste aus Lindow-Gransee eiskalt ausgenutzt. „Im ersten Satz waren wir noch viel zu nervös, während Lindow fast keine Fehler gemacht und diesen Satz auch verdient gewonnen hat“, erkannte Richter die Leistung der Gäste zu diesem Zeitpunkt neidlos an.
Im zweiten Abschnitt schien die Wende zum Besseren dagegen geschafft. „Zwei tolle Angabenserien von Torben Kunze und Julius Beerboom haben uns leichte und schnelle Punkte verschafft, so dass wir auch im Spiel mehr Sicherheit hatten“, sagte Richter. Wer von den Zuschauern allerdings jetzt einen Durchmarsch der „SUPERZWEITEN“ erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Denn die Giesener fielen in den kommenden beiden Sätzen wieder in ihre alten Fehlerstrukturen zurück und machten den Gegner erneut stark. Lindow-Gransee hingegen lieferte eine solide Leistung ab und durfte sich nach insgesamt 1:51 Stunden Spielzeit über einen souveränen 3:1-Sieg freuen.
Für die Giesener gilt es hingegen, die Hausaufgaben in der Woche bis zum nächsten Spiel am kommenden Samstag um 18.30 Uhr beim TuB Bocholt zu machen, um besser aus den Startlöchern zu kommen. „Bocholt hat eine gute Mannschaft, ist in der Vorbereitung allerdings ähnlich wie wir ein wenig zurück. Doch das soll kein Freifahrtschein für uns sein, schließlich war auch Lindow-Gransee erst später als wir ins Training eingestiegen, allerdings schon wesentlich effizienter in den Aktionen“, stellte Trainer Richter dem Gegner ein Lob aus. Seine Spieler baute er dagegen noch in der Stunde der bitteren Niederlage wieder auf. Sportdirektor Klimm hatte ohnehin vor Saisonbeginn zu verstehen gegeben, dass ein Auftakt mit vier Niederlagen in Folge durchaus passieren könnte bei dem schweren Auftaktprogramm. „Doch dann dürfen die Spieler trotzdem nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen weiterhin an sich glauben“, hatte Klimm die vielen jungen Akteure an ihren Kampfeswillen und ihre Moral erinnert. Dass sie es besser können als beim misslungenen Heimstart gegen den SV Lindow-Gransee, wollen die Mannen um den neuen Spielführer Julian Hoyer auf jeden Fall schon in Bocholt unter Beweis stellen. Zu wie vielen Pluspunkten in der Tabelle es am Ende reicht, wird sich zeigen.
TSV Giesen GRIZZLYS II: Timon Peckmann, Marius Appel, Julian Hoyer, Phil Hotho, Tizian Babel, Julius Beerboom, Bennet Pommerening, Jannis Schröter, Linus Herrmann, Torben Kunze, Onno Möller.
(Thomas Kühlmann)