Mit einem 3:1 (22:25, 25:21, 25:21, 25:19)-Siegbeim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer SV Warnemünde ist Volleyball-Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II ein wahrer Husarenstreich gelungen. EineWoche nach dem klaren 0:3 in eigener Halle gegen den schier übermächtigen TuSMondorf meldeten sich die Mannen von Trainer Martin Richter eindrucksvoll in derSpitzengruppe der Liga zurück und nahmen zugleich Revanche für die 0:3-Heimniederlage im Ausscheidungsmatch zur Teilnahme an der 1. Runde im Pokal-Wettbewerb des Deutschen Volleyball-Verbandes. Nicht umsonst berichtete CoachRichter anschließend von einer fröhlichen Vier-Stunden-Rückfahrt imMannschaftsbus von der Ostsee.„Wir haben in allen Mannschaftsteilen heute eine tadellose Leistung abgerufen,während Warnemünde nicht seinen besten Tag erwischt hatte und unter seinenMöglichkeiten gespielt hat“, erklärte Richter in wenigen Worten den zuvor in dieserDeutlichkeit nicht unbedingt zu erwartenden Erfolg. Die Giesener mussten aufAngreifer Phil Hoto und Libero Marcel Fode verzichten, dafür wurde Zuspieler PaulKlimm im erst zweiten Einsatz nach seiner überstandenen Daumenverletzung schonwieder zum wertvollsten Spieler (MVP) des Matches gewählt.„Paul ist zwar erst bei 80 bis 90 Prozent seines Leistungsvermögens angelangt undnoch nicht alle Pässe kommen so präzise, wie er und ich das gerne hätten, doch dasist jetzt nur noch eine Frage des Trainings und der Zeit, wann er wieder dasOptimum liefern kann“, weiß Richter, dass er sich auf den Trainingsfleiß und denEhrgeiz bei einem seiner wichtigsten Strategen auf dem Spielfeld verlassen kann.Bei etwas mehr Konzentration zum Ende des ersten Spielabschnittes wäre sogar einnoch deutlicher Erfolg für die Giesener möglich gewesen. „Wir sind schon im erstenAbschnitt gut ins Spiel gekommen, haben hinten heraus allerdings einige Punkteliegenlassen, so dass Warnemünde diesen Satz noch gewonnen hat. In den anderenSätzen sind uns diese Leichtsinnsfehler zum Glück jedoch nicht mehr passiert. Vorallem im letzten Satz war unsere Überlegenheit schon deutlich. Da haben wir unsereganzen Stärken in Blockabwehr und Angriff ausgespielt und auch über denAufschlag gepunktet“, freute sich Richter über die Leistung im Kollektiv.Der Coach hat nun die unter Umständen nicht einfache Aufgabe, die Anspannungseiner Schützlinge hochzuhalten, denn am kommenden Samstag steht mit demHeimspiel gegen den TSC Münster-Gievenbeck ein, zumindest auf dem Papier,ungleich leichteres Spiel an. „Wir sind zwar von der Tabellensituation klarer Favorit,doch muss auch dieses Match erst einmal gespielt werden“, sagt Richter. Dass ersein Team für schier unmöglich zu lösende Aufgaben zu motivieren vermag, hat derSieg in Warnemünde zumindest schon einmal bewiesen.TSV Giesen GRIZZLYS II: Timon Peckmann, Yannik Ahr, Julian Hoyer, AlexanderGrüne, Jannis Wehry, Merten Krüger, Samuel Schellenberg, Jannis Schröter, PaulKlimm, Torben Kunze, Onno Möller, Tizian Babel.
(Thomas Kühlmann/cb/ndes)
Bild: Marco Graul