Vor einer gewaltigen Aufgabe stehen die Volleyballer von Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II am Sonntag um 16 Uhr in der heimischen Schacht-Arena, wenn der bislang verlustpunktfreie Tabellenführer TuS Mondorf seine Visitenkarte beim Team von Trainer Martin Richter abgibt. Dieser ordnet die Partie realistisch ein.
„Wir gehen als klarer Außenseiter ins Spiel, da brauchen wir uns nichts vormachen. Was ich von meiner Mannschaft sehen möchte, ist eine geschlossene Teamleistung und dass sie kämpferisch alles reinlegt“, hat der Coach eher bescheidene Ziele gesetzt - im Wissen, dass sich in dem TuS das wahrscheinlich größte Kaliber der Liga in Giesen zeigt.
Die Mondorfer präsentierten sich zuletzt auch im Deutschen Volleyball-Pokalwettbewerb bärenstark und unterlagen dem Bundesligisten aus Düren erst nach fünf Sätzen im Tiebreak. „Die Mondorfer sind auf allen Positionen doppelt erstklassig besetzt, so dass es für uns schwer werden wird, etwas auszurichten. Doch wenn sich eine Chance bieten sollte, müssen und wollen wir da sein“, sagt Richter, der die eher magere Vorstellung seiner Schützlinge bei der 1:3-Niederlage bei den Orderbase Volleys Münster abgehakt hat. „Wir haben das Spiel in Münster während der Spielpause ausgiebig analysiert und geklärt, was uns nicht wieder passieren darf und was wir in jedem Fall gegen Mondorf besser machen wollen.“
Beim Videostudium und Taktiktraining wollte Richter seinen Mannen allerdings nicht nur das Mondorfer Match gegen Düren, sondern auch die Partie des TuS gegen Neustrelitz vorführen, um seine Akteure so gut wie möglich einzustellen. Personell kann der Coach für die Begegnung gegen den Tabellenführer allerdings nicht aus dem Vollen schöpfen. „Merten Krüger steht als zweiter Zuspieler neben Paul Klimm nicht zur Verfügung, so dass ich Julius Beerbohm aus der Regionalliga wieder nachnominiert habe“, sagt der Trainer, der zudem noch auf Diagonalangreifer Samuel Schellenberg verzichten muss. „Samy hat sich im Training einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen und hat daher gar nicht trainiert. Wie lange er ausfallen wird, steht noch nicht fest“, sagt Richter.
Noch nicht hundertprozentig fit ist auch Yannik Ahr, der allerdings in den vergangenen Begegnungen schon zum Einsatz kam und bewies, wie wertvoll er ist, auch wenn er nicht in Vollbesitz seiner Kräfte ist. „Yannik ist mit Sicherheit immer eine Option, doch wollen wir seinen vollständigen Genesungsweg nicht dadurch behindern, dass wir ihn zu früh reinschmeißen“, lässt Richter im Zweifelsfall Vorsicht gelten. Fortschritte macht unterdessen auch der Langzeitverletzte Jannik Schiller nach seinem Haarriss im Fuß. „Jannik kann zwar noch nicht trainieren, ist jedoch mit seinem Heilungsprozess auf einem sehr guten Weg“, freut sich Coach Richter über die Fortschritte des Angreifers.
Doch auch mit dem etwas dezimierten Aufgebot will sich der Aufsteiger so gut wie möglich verkaufen. „Wir sind es allein schon unseren leidenschaftlichen Fans schuldig, zu zeigen, dass wir besser spielen können als bei der Pleite in Münster“, sagt Richter. Gegen den Primus aus Mondorf dürfte die Halle in Giesen am Sonntag wieder bestens gefüllt sein. Und wer weiß, zu was die „Superzweite“ dann mit den Anhängern im Rücken zu leisten imstande ist.
(Thomas Kühlmann/cb)