Wenn die Volleyballer von Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II auf die Tabelle schauen, treibt diese ihnen ein Lächeln auf das Gesicht. Platz zwei mit zwei Siegen aus zwei Spielen – es könnte wahrlich schlechter laufen für den Aufsteiger. Allerdings sehen sich die Schützlinge von Trainer Martin Richter nun am Sonntag um 16 Uhr mit der Partie beim FC Schüttorf 09 einer ebenso reizvollen wie ungewohnten Aufgabe ausgesetzt. „Das Spiel in Schüttorf wird meiner Meinung nach für uns das schwerste von den drei Auftaktpartien“, macht sich Richter auf einen „heißen Tanz“ in der Vechtehalle gefasst und begründet dies auch. „Sicher wird man uns nach den beiden Siegen nicht mehr unterschätzen. Für unsere Spieler wird es ein neues Gefühl sein, plötzlich als Favorit in ein Zweitliga-Spiel zu gehen“, sagt Richter.
In der Tat dürften die Gastgeber aus der Grafschaft gut beraten sein, die GRIZZLYS nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, wollen sie einen Fehlstart in die Saison vermeiden. Denn nach einem mühevollen 3:2-Sieg zum Auftakt gegen den VCO Berlin standen danach für den FC zwei Niederlagen gegen den PSV Neustrelitz (1:3) und beim Tabellenführer Kieler TV (0:3) zu Buche. „Die Schüttorfer werden also alles daransetzen, wieder in die Spur zu finden. Das wird ein ekliges Spiel für uns“, hat Richter seine bislang so erfolgreichen Mannen vor Überheblichkeit gewarnt.
Richter weiß um die Stärken und Schwächen der Gastgeber, wollte diese allerdings wieder im Videostudium mit seiner Mannschaft zusammen aufarbeiten, um die richtigen Antworten auf dem Feld parat zu haben. „Schüttorf hat eine ziemlich gute Blockabwehr, gegen die wir ein Mittel finden müssen. Zudem müssen wir auf jeden Fall gut aufschlagen, um den FC sofort unter Druck zu setzen. Sollten diese beiden Vorgaben umgesetzt werden, könnte es auch in Schüttorf etwas mit einem Punktgewinn oder gar einem Sieg werden“, würde sich Coach Richter sicherlich über den dritten Erfolg in Serie freuen, zumal dann erst einmal eine 14-tägige Liga-Pause ansteht und dem Team Zeit zur Regeneration lässt, bevor es dann am 14. Oktober mit einem Heimspiel gegen den SV Lindow-Gransee weitergeht.
Allerdings müssen die Giesener bei dieser so wichtigen Begegnung um den Einsatz von Außenangreifer Yannick Ahr bangen. Der Mannschaftskapitän klagte bereits beim Einschlagen vor der Partie beim PSV Neustrelitz (3:1) über Kniebeschwerden und konnte in der Begegnung nicht mitwirken. Nach einem Arztbesuch am Montag sollte eine MRT-Untersuchung am Mittwoch weiteren Aufschluss über das Ausmaß der Verletzung bringen und Trainer Richter Klarheit verschaffen, ob Ahr ausfällt oder doch rechtzeitig bis zum Spiel fit wird - sei es als Stammkraft oder zumindest als Joker.
Neben Ahr steht, wie schon am ersten Spieltag, Robert Schramm nicht zur Verfügung, der erneut aus privaten Gründen seinem Coach eine Absage für die Begegnung beim Team von Trainer Axel Büring geben musste. „Ansonsten können wir aber mit voller Kapelle spielen. Und unser Kader ist sicherlich groß genug und ausgeglichen genug besetzt, dass wir diese beiden Ausfälle kompensieren können. Zudem sind alle Spieler heiß und willig, den erfolgreichen Saisonstart noch auszubauen“, ist TSV-Trainer Richter guten Mutes, auch beim dritten Auftritt in der zweithöchsten deutschen Spielklasse eine gute Figur abzugeben. Und mit drei Siegen in Folge im Gepäck ließe es sich sicherlich beruhigt und mit einem Lächeln im Gesicht in die verdiente Meisterschaftspause gehen.
(Thomas Kühlmann/cb)